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Buchenwälder allgemein

 
 




 
 

Hinweis:

Bei den folgenden Texten handelt es sich um Auszüge aus dem KOSMOS Wald- und Forstlexikon von 1998. Die genaue Quellenangabe finden Sie im Impressum.


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Buchenwälder (wissenschaftlicher Name: Fagion sylvaticae) sind von Natur aus von Buche beherrschte Waldgesellschaften, zum Teil auch mit Ahorn und Tanne. Der geschlossene Buchenwald war ursprünglich wegen der großen Konkurrenzkraft der Buche (Schattenerträgnis) weit verbreitet; er verkörpert deshalb in Deutschland gemeinhin den Typ des Laubwaldes. Andere Baumarten konnten sich nur auf der Buche nicht voll zusagenden Böden behaupten. Große Buchenwälder finden sich im norddeutschen Moränengebiet, aber auch im Mittelgebirge ist sie bestandsbildend. Prächtige Buchen gibt es z.B. im Weserbergland, im Odenwald, Spessart, Bayrischen Wald sowie auf der Schwäbischen Alb und der Rhön.

In den Buchenwäldern der planaren bis (hoch-) montanen Vegetationsstufe tritt häufig die Tanne dazu und bildet die Waldmeister-Buchenwälder, krautreichen Tannen-Buchenwälder oder Waldmeister- Tannen- Buchenwälder (wissenschaft- licher Name dieses Unterverband: Galio
odorati Fagenion
), z. B. im Böhmerwald, im Schwarzwald und in den Schweizer Alpen. Die Buche ist dort gut- bis bestwüchsig und bildet ausgeprägte Hallenbestände fast ohne Strauchschicht und Jungwuchs, dafür aber einer Krautschicht mit anspruchsvollen Gräsern, Kräutern und Farnen. Dadurch unterscheidet sich dieser Waldtyp deutlich vom Hainsimsen-Buchenwald oder Moder-Buchenwald (Luzulo Fagenion). Diese stocken auf oligotrophen mehr oder weniger sauren Böden in der kollinen bis montanen Stufe und bilden in der montanen und submontanen Höhenlage Hallenbestände. In der Krautschicht finden sich verschiedene säurezeigende Arten, wie z.B. Wald-Hamisimse, Berg- und Seegras, Maiglöckchen und Waldreitgras. Die vorherrschende Baumart im Drüsenzahnwurz (Tannen-) Buchenwald (osteuropäisch- karpatischer Unter- verband Dentario glandulosae- Fagenion) ist die Buche, der regelmäßig Tanne, Fichte und Bergahorn beigemischt sind, jedoch in tieferen Lagen zurücktreten oder ganz ausfallen. Es sind straucharme bis strauchlose Hallenbestände mit gut ausgebildeter Krautschicht. Die wichtigsten Charakterarten sind Drüsenzahnwurz und Weicher Schildfarn.

Weiter im Westen kommt die Assoziation Quirlblatt- Zahnwurz- Buchenwald oder Neublatt- Zahnwurz- (Tannen-) Buchenwald (Dentario enneaphylli
Fagetum
) vor, die über das böhmisch- mährische Stufenland, den Böhmer, Bayrischen und Oberpfälzer Wald bis in die Fränkische Alb und den Schwäbisch- Fränkischen Wald verbreitet sind. Die Alpenhecken- Kirschen- Tannen- Buchenwälder oder alpigenen Buchen- und Tannen- Buchenwälder (Unterverband Loniceero alpigenae- Fagennion) sind in der montanen Vegetationsstufe am besten ausgebildet. Die Bergahorn- Buchenwälder oder bergahornreichen Hochlagen- Buchenwälder (Unterverband Aceri-Fagenion) stocken in der hochmontanen bis subalpinen Höhenstufe bis zur Waldgrenze der Gebirge des südwestlichen Mitteleuropa und wintermildem, niederschlagsreichem (schneereichem), ozeanisch getöntem Klima (bei kontinentalem Klima setzen sich Fichte und Tanne durch).



Buchen-Fichten-Bestand

Buchen-Fichten-Wald im Sommer

Fichtenbestände auf Aceri-Fagenion- Standorten sind meist durch Anflug auf aufgelassenen Weiden entstanden. Innerhalb des Buchenareals stocken Labkraut-Tannenwälder oder artenreiche Tannen-Mischwälder (Unterverband Galio
rotundifolli Abietenion
) auf weniger buchenfreundlichen Standorten der montanen bis subalpinen Stufe. Werden die klimatischen Bedingungen ungünstiger, gelangt die Tanne zur Vorherrschaft, und es entstehen Tannenwälder mit natürlicher Beimengung der Fichte, worin die Buche ganz fehlt oder nur noch gering im Unterstand vorhanden ist.





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Die Orchideen- Buchenwälder oder Seggen-Buchenwälder, Kalk- Buchenwälder flachgründiger und⁄oder warm-trockener Standorte (Unterverband Cephalanthero- Fagenion) stocken auf warmtrockenen, mehr oder weniger kalkreichen Böden in der kollinen bis montanen Vegetationsstufe.

Wegen der relativ schwer zersetzbaren und deshalb längerfristig vorhandenen Laubstreu ist der Waldboden unter Buchen weitgehend frei von Moosen; lediglich auf Kleinstandorten ohne Laubstreudecke sind sie anzutreffen. Im Buchenwald sind an Pilzen v.a. viele Arten der Röhrlinge und Milchlinge anzutreffen. Die Eintönigkeit in der Pflanzenwelt findet auch ihren Niederschlag in der Tierwelt, weil die Tiere im reinen und geschlossenen Buchenwald kaum Nahrung und Unterschlupf (Deckung) finden. Vertreten sind jedoch eine große Zahl von Forstschädlingen, insbesondere sind zu nennen:
Buchenkahnspinner, Buchenwolllaus, Buchenspringrüßler, Buchennutzholz- bohrer, Buchenpachtkäfer, Buchenspinner und Buchenfrostspanner.


 

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